Das Handwerkerquiz + Das Planerquiz für schlaue Bauherrn
Abbildung: Der Beginn der WDVS 1975. Mangelhafte
Vorbehandlung des Untergrunds? Jedenfalls klappt die Chose herab und springt
von der Wand. Danach kamen die WDVS-Dübel (Bildzitat aus "Bauhandwerk
mit Bausanierung 2/01, Foto: Helmut Pätzold 1975)
Ein Polystyrol-Flugdach entwickelt bei Sturm auch eine gewisse Reiselust in den Vorgarten.
Ein kleiner Sturm mit "91 km/h", das WDVS liegt auf der Straße. Sieht so die Zukunft aller WDVS aus? (Abb.:
"Vom Winde verweht: ein Teil einer Gebäudefassade stürzte auf die
Maybachstraße", Foto: Ulli Kraufmann in: Stuttgarter Nachrichten
20.11.04: "Die Dämmplatten krachten gegen 6.45 Uhr auf den Gehweg
und die Fahrbahn - glücklicherweise ohne jemanden zu verletzen", Scan+Bildbearbeitung
KF)
Unter dem Titel "Sprengstoff bei Dämmstoff" schreibt Franz Artner im österreichischen Baureport 6/2004 zu den Dämmstoffheimlichkeiten:
Abbildung: Insektenbefall im WDVS. Nicht nur Spechte brüten bekanntermaßen schaumstoffverwöhnt - auch liebenswertesten Insekten, Maden, Würmern,
Käfern und Ameisen bietet Polystyrol hier heimelig-feuchtwohligen Unterschlupf. Schlaraffenland für Madenfresser oder alles Öko? (Fotografiert von Edmund Bromm,
München, beim Totalabriß des insektenverseuchten "Systems" auf dem Mehrgeschosser. Sein Kommentar: "Bilder aus dem 3 Stock!! Jetzt wird abgerissen. Und der
Dreck ist gut verklebt und nicht zu trennen. Leider gehen auch alle Fenster und Elemente drauf. Diese Leute haben wenigstens viel Arbeit.")
Abbildung: Würmer / Insektenbefall / Fraßschäden im "normalen" Polystyrol XPS unter der Dachhaut!
Abbildung: Madenbefall / Insektenbefall auch im expandierten Polystyrol XPS unter der Dachhaut! Was mögen das nur für Viecherlein sein, die einen solchen Fraß reinstopfen. Wunder der Schöpfung!
Abbildung: Wir wollen hier keinesfalls einseitig den Dämmschaum verteufeln, deswegen: Nagetierbefall selbstverständlich auch in der durchfeuchteten
und schimmelpilzverseuchten Mineralwolle an der Fassade. Wunder über Wunder? Vielleicht sogar Biber, die doch Feuchtbiotope zum Fressen gerne haben? Oder doch
eher Eichhörnchen? Hamster? Waschbären? Maulwürfe?
Verrückterweise macht im Herbst 2015 eine seltsame Meldung die Runde:
"Forscher Züchten Würmer, die Plastikmüll in Kompost umwandeln".
Da kommt das vorlaute Forscherteam rund um den offenbar nicht nur schlitzäugigen, sondern auch schlitzohrigen Oberschlaumeier Wei-Min Wu aus den Unis Stanford
(Kalifornien) und Beihang (Peking) aber wieder mal sehr zu spät, angesichts des in Deutschland schon lange auffindbaren Wurmbefalls in feuchtwarmen Styroporfassaden. Und ich vermute mal, daß da kein überlegenes Gentechnik-meets-Dämmstoff-Forscherteam der BASF
Ludwigshafen dahintersteckt, sondern der liebe Gott in seiner bewunderungswürdigen Schöpferallmacht seine Hand im Spiel hatte. Zum Nachlesen auf Englisch:
"Science-News" aus Stanford und
"Worms Eating Styrofoam: All You Can Eat"
Abbildung: Es müssen aber nicht immer Nagetiere und Wurmparasiten sein, die dem feuchtesaugenden
Dämmstoff den Garaus machen. Ich finde, auch Schimmelbefall bzw. voll abgesoffene Mineralfaserfilze sind nix Feines. Na ja, wenn es der auftraggeber
so bestellt und zum bestimmungsgemäßen Gebrauch beauftragt hat - als höchsteffektiver Schimmelzucht-Nährboden. Wird ja wirklich
immer schwerer, ungeliebte Mieter freizusetzen. So könnt's gehen.
Abbildung: Schimmelfilzeplatten grüßen unter den herabgepurzelten Vorhangfassadenplatten. Modern-dekonstruktivistischer Öko-Baustil im "Green Building"*.
Abbildung:
Vollgeschimmelte Mineralfaserdämmung hinter angegammelter Eternitfassade. Ja, wir erinnern uns alle an die fahrenden
Drückerkolonnen. Und die nächtliche Unterschreitung des Taupunkts geht eben an nicht
wärmespeicherfähigen Leichtbau-Dämmstoffen nicht spurlos vorbei. Deshalb saufen sie sich jede Nacht mit
Kondensat voll. Prosit! Die organische Verkleisterung der Mineralwolle ist natürlich der perfekte Fraß
für Schwarzschimmelpilze. Guten Appetit auch! Der angefressene Bauherr läßt diese Sinfonie in Feucht,
Restgelb und Schwarz gerade abbauen, um ersatzweise ein Polystyrol-WDVS anzubringen. Da darf man schon mal gespannt
sein, was er sich danach ausdenkt. Bildquelle:
Maurermeister und Bausachverständiger Christoph Jaskulski
Abbildungen:
Anfang vom Ende einer Wärmedämmung an einem Wohngebäude gegenüber dem Polizeikommissariat Nordstadt (Fotografiert
von Dr. Ulrich Nolte, Frankfurt a. Main) alles inwendig feucht und grau beschimmelt - wie es kondensatsaufende
Fasergespinste und Schäume so sehr lieben.
Mit seltsamen Märchen und Wundern wird begründet, Deutschland zu verpacken. "Wärmedämmung mit Kunststoff ist Klimaschutz." wirbt DIE KUNSTSTOFF-INDUSTRIE ganzseitig in der Presse. Häuser sollen dadurch riesenhafte Energieeinsparungen haben. Auf schriftliche Anfragen nach Konkretisierung und Namhaftmachung der Wunderhäuser erfolgt - vornehmstes Schweigen. Gemäß bester aufklärerischer Tradition wollen Wunder hinterfragt werden. Hier die fraglichen Links:
Das Wunder der globalen Erwärmung
Das Wunder des gefährlichen CO2s
Das Wunder der versiegenden fossilen Energiequellen
Das Wunder des Naturstroms im Solarzeitalter
Eigentlich noch schlimmer, was das inzwischen von einem gigantischen aufgedeckten Korruptionsfall erschütterte Bauministerium von sich gibt und seine "administrativen Ressourcen" (neues Tarnwort für heimtückische Mord- und Totschlagetechnik korrupter Pseudodemokratien) voll gegen den deutschen Bauherrn einsetzt, wie diesem Artikel der SZ vom 30.10.04 zu entnehmen ist:
.. Bundesregierung will an [...] Zielen [...] in Sachen Energieeinsparung im Gebäudebereich [...], unverändert festhalten. [...] Instrument [...] im Vordergrund [...] der Energiepass für Gebäude. Für Neubauten [...] schon mit der neuen Energieeinsparverordnung eingeführt.
2006 macht dann eine „Europäische Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ ihn auch für den Bestand zur Pflicht. Damit, so Minister Stolpe, werde eine wichtige Initialzündung für zusätzliche Einsparbemühungen gegeben.
[...] Wohnungswirtschaft [...] Befürchtungen [...] zu hohen Kostenbelastungen [...] hält man im Bauministerium nicht für begründet und will ihnen [...] mit verstärkter Aufklärung begegnen.
Steigende Energiepreise [...] zunehmende Wetterkatastrophen [...] hohe Arbeitslosigkeit [...] große Herausforderungen. [...] nur wenige Aufgabenfelder, auf denen man diese Probleme gleichzeitig angehen könne.
Die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes gehöre dazu. [...]
Klaus-W. Körner von der „Energiepass-Initiative Deutschland“ und Präsident des Gesamtverbandes der deutschen Dämmstoffindustrie zeigt sich überzeugt, dass es gelingen wird, verschiedentlich noch bestehende Vorurteile und Bedenken auszuräumen und dies bevor die neue EU-Richtlinie ab 2006 den Energiepass dann bei jedem Besitzer- und Mieterwechsel einer Immobilie verbindlich macht.
Aufklärung heißt deshalb die Devise. [...]
[...] zwei Möglichkeiten zur Erstellung einer Energiekennzahl. [...] verbrauchsgestützter Energiepass [...] misst [...] Energieverbrauch, [...] vom Nutzungsverhalten beeinflusst [...]
[...] der bedarfsgestützte Energiepass [...] Energiebedarf beschreibt. [...] Energiemenge, die aufgrund von Gebäudeform, Himmelsrichtung, Bau- und Anlagentechnik bei normierten, meteorologischen Randbedingungen ermittelt wird. Damit steht nicht der tatsächliche Verbrauch zur Debatte, der von Wetter und Nutzer unterschiedlich beeinflusst wird, sondern der Bedarf, der auf exakten architektonischen wie bau- und anlagetechnischen Kriterien basiert. H.-K. v. Schönfels"
Das kommentiert sich eigentlich
schon selbst, dennoch: Wie beurteilen wir Bürger die katastrophenangstbedienenden
Ziele unserer Regierung? Eben, exaktemo! Und wenn die Regierung "Aufklärung" heuchelt,
kann etwas anderes herauskommen als noch mehr ges. gesch. ermordete Kinder?
Total unprofessionell aber, ausgerechnet einen Dämmstofffritzen zum
Heuchel-Initiativen-Präsidenten zu machen. Wahrscheinlich
fühlt der Große Bruder sich schon so sicher, daß nicht
einmal sowas noch seiner Sache schaden kann?
Hübsch, wie die
gegen alle fachlichen Einwände immer weiter entwickelten Rechentricks fernab jeglicher wahren
Verbrauchswerte als "exakte Kriterien" hochstilisiert werden. Ist das SZ-Folklore,
wo ein Dr. Illinger auf seiner "Wissenschaftsseite" jedes mal wieder die
Welt dank Menschenmache hoppsgehen läßt, mag die Klimaschwindel sonst
überall noch so sehr als grober Fake entlarvt sein?
Und nur wenige Tage später steigert die SZ am 5.11. ihren mephistophelischen Trommelwirbel für den Energiepaßschwindel - im allermiesesten Stil der Volksverhöhnung:
"Neue Gretchenfrage: Wie hälts du´s mit der Energie?
Die Eigentümerverbände laufen Sturm, doch der Gebäudeenergiepass
wird kommen. Und sinnvoll ist er eigentlich auch
Von Miriam Beul
Im Jahr 2006 werden viele Immobilienbesitzer als Straußenvögel wiedergeboren. [...] Wohnungsbesitzer, die dann keinen ahnungslosen Erben mit diesen Energie verschwendenden Gebäuden beglücken können oder keinen Dummen finden, der jetzt kauft, stecken ihre Köpfe womöglich lieber in den Sand."
"Es geht dabei um Verbraucherschutz, Umweltziele, Arbeitsplätze und viel Geld: Um die Erderwärmung zu verlangsamen, müssen auch die Deutschen ihren Kohlendioxidausstoß reduzieren (Umweltziel). Dies gelingt nur, wenn die Energieeffizienz von Wohngebäuden verbessert wird (Arbeitsplätze durch Auftragsschwemme für das Handwerk & viel Geld), die noch vor der Großindustrie die schlimmsten CO2-Produzenten sind."
Das weitere Gesülze - sogar der dena-(Ver-)Kohler wird bemüht -sparen wir uns aus Energie- und Zeitspargründen. Bis auf folgenden witzigen Nachsatz, in dem das Artikelchen mündet (Hej Miriam, gehörst Du doch zu uns, und lieferst hier nur ein flottes Marketing-Auftragstextchen ab?):
" "Man muss auch diesen Prozess in seiner ganzen Komplexität betrachten", weist Martin Köller, Geschäftsführer des Internationalen Instituts für Facility Management GmbH in Oberhausen hin. "Die Banken erkennen Investitionen in den verminderten Energieverbrauch von Immobilien (noch) nicht als lohnende Zukunftsausgabe an" sagt er."
Ganz schön dumm, daß Banken (noch) nicht alle spitzen Bleistifte gegen Computersimulationen ausgetauscht haben und lieber Bilanzen als SZ lesen.
Das sind die Medien, die wir Spaßgesellschaftler uns wünschen! Und wer wird wohl die restliche Korruption im Bau und den restlichen Ministerien aufdecken? Zeit wärs ja.
Inzwischen wacht sogar DER SPIEGEL auf, Redakteur Sebastian Knauer schreibt am 26.3.05 auf Seite 21:
Der zugrundeliegende Originalbeitrag von Kollege Dipl.-Ing. Gerhard
Bolten, ö.b.u.v. Sachverständiger, Hamburg: www.architektur-centrum.de/archiv/archiv_2005_WärmedämmfassadenBolten.pdf
und hier auf dieser Seite in htm.