"Woher kommt die weit verbreitete Annahme, in 48 Jahren sei
kein
Öl mehr vorhanden? Ausschlaggebend für dieses
Missverständnis,
so (Esso-Sprecher) Schult-Bornemann, sei das Wort
"Ölreichweite",
bei dem man gleich an Tankreichweite denkt, an ein festes Tankvolumen,
das man durch den Verbrauch seines Autos teilen kann und
weiß, wie
weit man mit einer Tankfüllung kommt. Eine solche
Übertragung
der Vorstellung des Autotanks auf die Öl- oder Gasreserven sei
jedoch
falsch. "Es handelt sich bei der Ölreichweite um eine ganz
spezielle
Stichtagsbetrachtung, der eine statische und keine dynamische
Betrachtung
zugrunde liegt." Sie berücksichtigt keinerlei technischen
Fortschritt
und ist daher äußerst prognosefeindlich.
Bei dieser Stichtagsbetrachtung werden am Ende eines Jahres
die sicher
bestätigten Reserven durch den Verbrauch dieses Jahres
geteilt. Für
das Jahr 2003 lautet die Rechnung also 172 Mrd. t geteilt durch die
3.609
Mio. t. Daraus ergibt sich die Zahl 47,6.
Seit Jahrzehnten sind die sicher bestätigten
Ölreserven ständig
gestiegen. Im Jahr 1940 betrugen sie sechs Mrd. t und ihre Reichweite
21
Jahre. 1960 - 21 Jahre später - waren die sicher
bestätigten
Reserven auf das fünffache, nämlich 41 Mrd.
t.gestiegen, und
die Reichweite hatte sich auf 38 Jahre verlängert, obwohl der
jährliche
Verbrauch erheblich zugenommen hatte. Heute entsprechen die sicher
bestätigten
Reserven trotz weiterer Verbrauchs-Steigerung mit 172 Mrd. t rund 48
Jahre.
Die Reichweitendefinition wurde von den US-Banken entwickelt, die nur
einen
Kredit an Ölfördergesellschaften gaben, wenn diese
drei Voraussetzungen
erfüllten. (Kasten) Das war ein
verhältnismäßig sicheres
Geschäft. Waren die Ölmengen bereits durch Bohrungen
bestätigt,
brauchte man nur noch die Zuflussrate mit dem aktuellen
Ölpreis zu
multiplizieren, um eine einigermaßen sichere
Abschätzung für
das zukünftige Geschäft zu machen. 1978 ist diese
Definition
von der amerikanischen Börsenaufsicht, der SEC, aufgenommen
worden,
um die Anleger zu schützen.
Fazit von Schult-Bornemann: "So ist es eine sichere
Voraussage,
dass weder wir, unsere Enkel, noch deren Enkel das Ende des
Öls erleben
werden. Vielmehr wird das Ölzeitalter nicht aus Mangel an
Öl
zu Ende gehen, genauso wie die Steinzeit nicht aus Mangel an Steinen zu
Ende ging, sondern weil es andere Formen der Energiebereitstellung
geben
wird."
- Ende des Zitats, an dem man die Besorgtheit um den
angegriffenen Geisteszustand
unserer Ökopolitiker gut nachvollziehen kann. Danke, Herr
Schult-Bornemann.
und die Abzock-Reichweite? Bitte selbst beantworten.
